Kroatien: Fischereizone mit unabsehbaren Folgen
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Kroatien: Fischereizone mit unabsehbaren Folgen
Die einseitig erklärte Fischerei-Schutzzone in der Adria könnte Kroatiens Beitritt zur EU verzögern.
AP (Heribert Pröpper)
BELGRAD/ZAGREB (ro). Zumindest an Deutlichkeit ließ die keineswegs frohe Neujahrs-Botschaft aus dem fernen Brüssel für den EU-Beitrittskandidaten Kroatien nichts zu wünschen übrig: Die Weigerung, eigene Fischereizonen für alle Mitgliedstaaten zu öffnen, könne zu „Konsequenzen“ führen, warnte Erweiterungskommissar Olli Rehn den EU-Anwärter. Nur mit einer raschen Lösung der Frage könnten „negative Folgen auf den Beitrittsprozess“ vermieden werden, appellierte er an Zagreb, von der zu Jahresbeginn angekündigte Einführung einer neuen Adria-Schutzzone doch noch abzusehen.
Quelle: http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/351805/index.do
Solus Lupus- Anzahl der Beiträge : 97
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Re: Kroatien: Fischereizone mit unabsehbaren Folgen
lieber den eu beitritt verzögern als die ressourcen kroatiens opfern....
die italiener haben genug eigene küste und sollen dort fischen
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sonnyliston22- Anzahl der Beiträge : 57
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Re: Kroatien: Fischereizone mit unabsehbaren Folgen
Erst klauen euch die Italiener die Fische, dann nehmen sie euch auch noch die Frauen weg.
Lucky Luke-
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Re: Kroatien: Fischereizone mit unabsehbaren Folgen
Genau.sonnyliston22 schrieb:lieber den eu beitritt verzögern als die ressourcen kroatiens opfern....
die italiener haben genug eigene küste und sollen dort fischen
Die machen sich nur lächerlich, wenn man jetzt die Slowenen zum Vergleich heranziehen würde. Tse tse tse.
Spam. Bei wem muss ich dich nun melden, Zemo?Lucky Luke schrieb:Erst klauen euch die Italiener die Fische, dann nehmen sie euch auch noch die Frauen weg.
Baba Roga- Anzahl der Beiträge : 84
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Re: Kroatien: Fischereizone mit unabsehbaren Folgen
bei dir selber.
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Lucky Luke-
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Kritik an Fischereizone in Kroatien wird lauter
Sanaders Partei-Vize sieht "Schaden wegen langsameren EU-Beitritts". Zeitungen sprechen davon, dass der Konflikt die letzte Zuflucht kroatischer EU-Gegner sei.
Zagreb. Im Konflikt um die einseitig verkündete kroatische Umwelt- und Fischereischutzzone, die die EU-Annäherung des Landes infrage stellt, wird nun auch innerhalb des Landes die Kritik lauter. Erstmals hat sich nun auch ein Spitzenvertreter der regierenden Kroatischen Demokratischen Gemeinschaft (HDZ) von der offiziellen Regierungslinie distanziert, wonach Zagreb nicht von der umstrittenen Entscheidung abrücken werde. Auch in der kroatischen Öffentlichkeit mehren sich die Stimmen, die für einen Verzicht auf die Schutzzone eintreten.
"Momentan verliert Kroatien etwa 300 Millionen Euro pro Jahr, weil es keine Fischereischutzzone gibt, aber der finanzielle Schaden, den Kroatien wegen des langsamen EU-Beitritts haben könnte, ist um einiges größer", sagte HDZ-Vizechef Andrija Hebrang der kroatischen Tageszeitung "Novi list". Man müsse bei der Umsetzung der Zone "alle Vorteile und Nachteile abwägen" und entsprechend vorgehen. Die HDZ steckt jedoch in dieser Frage in einer Zwickmühle, pocht doch die - von Premier Ivo Sanader als Mehrheitsbeschaffer im Parlament benötigte - Bauernpartei (HSS) auf eine lückenlose Umsetzung der Zone, die kroatische Fischer vor EU-Konkurrenz in der östlichen Adria schützen soll.
Kroatien hat die Zone, die dem Land weit über seine Territorialgewässer hinaus umfassende Eingriffsrechte gibt, schon im Jahr 2004 verkündet. Auf massiven Druck der Nachbarländer Slowenien und Italien verpflichtete sich Zagreb in einem unter Schirmherrschaft der EU-Kommission ausgehandelten Abkommen jedoch, die Umsetzung des Schutzregimes für EU-Staaten vorerst auszusetzen. Mit 1. Jänner 2007 weitete Kroatien den Geltungsbereich der Zone einseitig auf EU-Staaten aus. Bei dem Streit geht es vor allem um Fischfangrechte. Während Italien kein Vorgehen gegen seine Flotten dulden will, verweist Kroatien auf die Notwendigkeit einer nachhaltigen Bewirtschaftung des Meeres, die eine Beschränkung der Fischerei notwendig mache.
Als erster hatte sich der kroatische Präsident Stjepan Mesic gegen eine Ausweitung der Fischereizone auf die EU-Staaten gewandt. Die Frage hatte jedoch eine wichtige Rolle im Wahlkampf vor den Parlamentswahlen im November gespielt, weswegen HDZ- und Regierungschef Sanader der von der HSS und der rechtsextremen Partei des Rechts (HSP) betriebenen Ausweitung zustimmen musste.
Der immer stärker werdende Druck der EU, die wegen des Konflikts mit einer Aussetzung der Beitrittsgespräche droht, zeigt aber nun immer deutlicher Wirkung in der kroatischen Öffentlichkeit. So schrieb die im istrischen Rijeka erscheinende Zeitung "Novi list" in einem Kommentar, dass Kroatien mit dem Festhalten an der Umwelt- und Fischereischutzzone bei seinen EU-Beitrittsbemühungen auf dem Abstellgleis landen könnte. Der Kommentator bezeichnete die Zone als "letzte Zuflucht" der kroatischen EU-Gegner. Es sei auch kein Zufall, dass Anhänger des früheren kroatischen Präsidenten Franjo Tudjman zu den vehementesten Verteidigern der Fischereizone zählten.
Kritisch äußerte sich auch die Hauptstadtzeitung "Jutarnji list". "Wir brauchten sie nicht im Jahr 2003 und wir brauchen sie auch jetzt nicht", warnte das einflussreiche Blatt schon Mitte Dezember in einem Kommentar. "Die Einführung der Adriazone war eine politisch schlechte Entscheidung und eine sehr unprofessionell durchgeführte diplomatische Aktion", so "Jutarnji list".
Allerdings dürfte der Konflikt um die Fischereizone auch negative Auswirkungen auf das Image der EU in Kroatien haben. Einer Anfang Jänner durchgeführten Umfrage zufolge ist die Zustimmung der Kroaten zum EU-Beitritt des Landes wieder unter 50 Prozent gefallen. 49,6 Prozent sprachen sich in der Erhebung der Agentur Promocija Plus für einen EU-Beitritt aus, während es vor einem Jahr noch 53,9 Prozent gewesen seien. Hauptgrund sei der Druck der EU auf Kroatien wegen der umstrittenen Fischerei- und Umweltschutzzone, analysierten die Meinungsforscher. Immerhin gaben 10,1 Prozent der Befragten an, die Zone sei die wichtigste politische Frage.
Quelle
Zagreb. Im Konflikt um die einseitig verkündete kroatische Umwelt- und Fischereischutzzone, die die EU-Annäherung des Landes infrage stellt, wird nun auch innerhalb des Landes die Kritik lauter. Erstmals hat sich nun auch ein Spitzenvertreter der regierenden Kroatischen Demokratischen Gemeinschaft (HDZ) von der offiziellen Regierungslinie distanziert, wonach Zagreb nicht von der umstrittenen Entscheidung abrücken werde. Auch in der kroatischen Öffentlichkeit mehren sich die Stimmen, die für einen Verzicht auf die Schutzzone eintreten.
"Momentan verliert Kroatien etwa 300 Millionen Euro pro Jahr, weil es keine Fischereischutzzone gibt, aber der finanzielle Schaden, den Kroatien wegen des langsamen EU-Beitritts haben könnte, ist um einiges größer", sagte HDZ-Vizechef Andrija Hebrang der kroatischen Tageszeitung "Novi list". Man müsse bei der Umsetzung der Zone "alle Vorteile und Nachteile abwägen" und entsprechend vorgehen. Die HDZ steckt jedoch in dieser Frage in einer Zwickmühle, pocht doch die - von Premier Ivo Sanader als Mehrheitsbeschaffer im Parlament benötigte - Bauernpartei (HSS) auf eine lückenlose Umsetzung der Zone, die kroatische Fischer vor EU-Konkurrenz in der östlichen Adria schützen soll.
Kroatien hat die Zone, die dem Land weit über seine Territorialgewässer hinaus umfassende Eingriffsrechte gibt, schon im Jahr 2004 verkündet. Auf massiven Druck der Nachbarländer Slowenien und Italien verpflichtete sich Zagreb in einem unter Schirmherrschaft der EU-Kommission ausgehandelten Abkommen jedoch, die Umsetzung des Schutzregimes für EU-Staaten vorerst auszusetzen. Mit 1. Jänner 2007 weitete Kroatien den Geltungsbereich der Zone einseitig auf EU-Staaten aus. Bei dem Streit geht es vor allem um Fischfangrechte. Während Italien kein Vorgehen gegen seine Flotten dulden will, verweist Kroatien auf die Notwendigkeit einer nachhaltigen Bewirtschaftung des Meeres, die eine Beschränkung der Fischerei notwendig mache.
Als erster hatte sich der kroatische Präsident Stjepan Mesic gegen eine Ausweitung der Fischereizone auf die EU-Staaten gewandt. Die Frage hatte jedoch eine wichtige Rolle im Wahlkampf vor den Parlamentswahlen im November gespielt, weswegen HDZ- und Regierungschef Sanader der von der HSS und der rechtsextremen Partei des Rechts (HSP) betriebenen Ausweitung zustimmen musste.
Der immer stärker werdende Druck der EU, die wegen des Konflikts mit einer Aussetzung der Beitrittsgespräche droht, zeigt aber nun immer deutlicher Wirkung in der kroatischen Öffentlichkeit. So schrieb die im istrischen Rijeka erscheinende Zeitung "Novi list" in einem Kommentar, dass Kroatien mit dem Festhalten an der Umwelt- und Fischereischutzzone bei seinen EU-Beitrittsbemühungen auf dem Abstellgleis landen könnte. Der Kommentator bezeichnete die Zone als "letzte Zuflucht" der kroatischen EU-Gegner. Es sei auch kein Zufall, dass Anhänger des früheren kroatischen Präsidenten Franjo Tudjman zu den vehementesten Verteidigern der Fischereizone zählten.
Kritisch äußerte sich auch die Hauptstadtzeitung "Jutarnji list". "Wir brauchten sie nicht im Jahr 2003 und wir brauchen sie auch jetzt nicht", warnte das einflussreiche Blatt schon Mitte Dezember in einem Kommentar. "Die Einführung der Adriazone war eine politisch schlechte Entscheidung und eine sehr unprofessionell durchgeführte diplomatische Aktion", so "Jutarnji list".
Allerdings dürfte der Konflikt um die Fischereizone auch negative Auswirkungen auf das Image der EU in Kroatien haben. Einer Anfang Jänner durchgeführten Umfrage zufolge ist die Zustimmung der Kroaten zum EU-Beitritt des Landes wieder unter 50 Prozent gefallen. 49,6 Prozent sprachen sich in der Erhebung der Agentur Promocija Plus für einen EU-Beitritt aus, während es vor einem Jahr noch 53,9 Prozent gewesen seien. Hauptgrund sei der Druck der EU auf Kroatien wegen der umstrittenen Fischerei- und Umweltschutzzone, analysierten die Meinungsforscher. Immerhin gaben 10,1 Prozent der Befragten an, die Zone sei die wichtigste politische Frage.
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